Mirko Kussin

Mirko Kussin ist ein Kind des Ruhrgebiets und wohnt mit Ehefrau und Kater am Rande des Muttentals in Witten. Nach vielen Jahren in verschiedenen PR- und Kommunikationsagenturen arbeitet er seit 2016 freiberuflich als Redakteur und Autor. In den Nullerjahren wurde er mit einer Reihe von Literaturstipendien und Förderpreisen ausgezeichnet (u.a. Klagenfurter Literaturkurs, gwk-Förderpreis, Förderpreis des Literaturpreises Ruhr). Er twittert seit Ewigkeiten, bloggt gelegentlich mehrwertlose Alltagsgedanken und schreibt hin und wieder Bücher. Im Herbst 2018 erscheint im adeo-Verlag ein Buch über Gott und Glauben und die moderne Welt, das er gemeinsam mit einer katholischen Ordensschwester verfasst.

Soloalbum

Soloalbum

Dieses Buch machte mich Mitte der 1990er Jahre zum Fan der deutschen Popliteratur. Eine Liebe, die bis zum heutigen Tage anhält. Das Grundthema dieser kleinen Geschichte: eine verlorene Liebe. Figurenentwicklung und Plotwendungen: nicht vorhanden. Die Sprache: jugendlich, leicht verspielt und derb. Und trotzdem ist dieses Buch ein Meisterwerk. Niemand beobachtet und beschreibt unsere Gesellschaft so genau wie Stuckrad-Barre. Mit wenigen Worten zeichnet er glasklare Figuren mit einer Geschichte. Das muss man erstmal schaffen.
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Autor: Benjamin von Stuckrad-Barre

Das Echolot – Abgesang ’45

Das Echolot - Abgesang '45  - (4. Teil des Echolot-Projekts): Ein kollektives Tagebuch (Das Echolot-Projekt, Band 4)

Abgesang 45 ist der letzte Teil des zehnbändigen Mammutwerks Echolot von Walter Kempowski. Das „kollektive Tagebuch“ schlägt dem Leser den Irrsinn des 2. Weltkriegs ungefiltert ins Gesicht. Auf insgesamt zigtausend Seiten sammelte Kempowski unter anderem Tagebucheinträge, Feldpostbriefe, Statistiken aus Auschwitz sowie Kino- und Theaterprogramme aus Tageszeitungen und collagierte diese Alltagsschnipsel zu einem gewaltigen, unkommentierten Bild des Schreckens. Da steht der Liebesbrief eines namenlosen, russischen Soldaten neben den Aufzeichnungen von Heinrich Himmler und der Korrespondenz von Thomas Mann in den USA. Jede einzelne Seite dieses Buches ist wertvoller als das TV-Gesamtwerk von Guido Knopp.

Autor: Walter Kempowski

Das Leben und das Schreiben

Das Leben und das Schreiben

Es gibt unzählige Schreibratgeber für ambitionierte Hobbyautoren und eine ganze Reihe dieser Bücher habe ich in den vergangenen 20 Jahren auch gelesen. Aber keines hat mich und mein Schreiben mehr beeinflusst als Stephen Kings „Das Leben und das Schreiben“. Zu lesen, wie er seine Geschichten entwickelt – nämlich eben nicht auf dem Plot-Reißbrett – war eine Offenbarung für mich. Mag sein, dass sich komplett durchgeplante Dan Brown-Thriller verkaufen wie geschnitten Brot. Aber Kings Geschichten, bei denen er am Anfang selbst nicht weiß, wohin ihn das Geschehen führen wird, Kings Geschichten haben eine Seele.

Autor: Stephen King. Übersetzerin: Andrea Fischer.

Auch erwähnt von: Kiki Thaerigen und Else Buschheuer.

Drei Herzen

Drei Herzen: Roman

Dieses Buch ist atemlos. Es hat einen ganz eigenen Rhythmus und eigentlich muss man es vom Autor gelesen hören, denn nur dann entwickelt es seinen wirklich einzigartigen Sound. Alles überlagert sich in diesem Buch, ist Familiengeschichte, Mediengeschichte, Bild, Film, Song und Gedanke. Sicherlich keine leichte Lektüre, aber eine, die in unsere Zeit passt: schnell, fragmentiert und referenziell. Drei Herzen, das ist Sampling und Mixing in der Literatur. Hammer!

Autor: Jörg Albrecht

Elementarteilchen

Elementarteilchen: Roman (Taschenbücher)

Ich habe dieses Buch so oft gegen die Wand werfen wollen, weil Houellebecq, diese scheinbare Drecksau, die Gegenwart so rasiermesserscharf seziert, dass es weh tut. Er zeigt eiskalt, woran unsere Gesellschaft krankt und das fühlt sich an wie ein Schlag in die Magengrube. Irgendwann beginnt man aber zu begreifen, dass der Autor keinesfalls eine Drecksau ist, sondern ein Romantiker. Er leidet, seine Figuren leiden, der Leser leidet. Eine Zeit lang fand ich Houellebecqs Idee einer Welt voller Klone und ohne Sexualtrieb extrem beruhigend und vollkommen logisch. Von der – teilweise hochgelobten – Verfilmung rate ich übrigens dringend ab. Die geht gar nicht.

Autor: Michel Houellebecq. Übersetzer: Uli Wittmann.