Johannes Mirus ist der wohl erfolgloseste Literat der Weltgeschichte. Seinen ersten und bisher einzigen Romanversuch startete er im zarten Alter von 12 Jahren. Es ging um Dinosaurier. Die Schriftstellerkarriere wurde jäh durch das Einsetzen der Pubertät beendet. Stattdessen freundete er sich mit dem Internet an. Seit 2001 bloggt er, 1ppm ist seine digitale Heimat. Was in 140 Zeichen passt, publiziert er auch gerne einmal bei Twitter unter dem Pseudonym @Johannes. Wenn Mirus nicht bloggt oder seinem Broterwerb als Marktforscher und Social-Media-Fuzzi nachgeht, arbeitet er daran, Klassikern hinterherzulesen, die seine Deutschlehrer vergessen haben, ihm aufzuzwingen. Da trifft es sich gut, dass es endlich E-Book-Reader mit Beleuchtung gibt: so kann er die unnütze Zeit zwischen Zubettgehen und Weckerklingeln mit Allgemeinbildung überbrücken.
Friedhof der Kuscheltiere
Der ungeheuerliche Friedhof begleitete mich durch meine Jugend und ist bis dato das einzige Buch, das ich sogar drei Mal gelesen habe. Beim ersten Mal habe ich nur die Hälfte kapiert, beim letzten Mal sogar die moralische Ebene erfasst.
Autor: Stephen King. Übersetzerin: Christel Wiemken.
Per Anhalter durch die Galaxis
Das Muss-Buch für jeden Nerd und Möchtegern-Geek, das so voller genialer Ideen wie noch genialerem Humor ist, dass ich nicht verstehen kann, warum es nicht bei allen Teilnehmern unter den fünf Büchern gelistet ist. Wie kommt man durch die Welt, ohne die Bedeutung der Zahl 42 zu kennen?
Autor: Douglas Adams. Übersetzer: Benjamin Schwarz.
Das Jesus Video
Ich bin ein großer Eschbach-Fan, seine Thriller haben das Potenzial schlafloser Nächte, weil sie einen unheimlich fesseln können. Allerdings muss man bei Eschbach aufpassen, nicht aus Versehen zu weniger gutem Material zu greifen. Das Jesus Video ist sein bislang bestes Buch, weil es die richtige Mischung aus Mysteriösem, Science Fiction und Thriller hat. Die Verfilmung wurde dem leider nicht gerecht.
Autor: Andreas Eschbach
Die Welt ist nicht immer Freitag
Besser als Bücher von Horst Evers sind nur die Veranstaltungen, in denen Horst Evers aus seinen Büchern vorliest. Ich kann beinahe jedes seiner Werke empfehlen, denn er hat die volle Bandbreite drauf: vom hintersinnigen Humor bis zum derben Haudraufklopfer. Und das immer in seiner unvergleichlichen Art, die oft kopiert wurde, aber nie an das Original heranreichen konnte. Außerdem kann ich bei Evers den besten aller Hipstersprüche bringen: Ich kannte ihn schon, bevor er cool war.
Autor: Horst Evers
Oblomow
Oblomow habe ich erst vor einigen Monaten gelesen, ist aber schon jetzt das am meisten von mir verschenkte Buch. Mich begeistert nicht nur die Geschichte, sondern auch, wie Gontscharow es schafft, die Figuren so liebevoll zu zeichnen, mit so viel Hingabe ans Detail, dass man selbst für die unsympathischsten Protagonisten noch Mitgefühl empfinden kann.
Autor: Iwan Gontscharow. Übersetzerin: Clara Brauner.