In den Glarner Bergen aufgewachsen, machte Daniel Mezger eine Schauspielausbildung an der Berner Hochschule für Musik und Theater und war anschließend mehrere Jahre am Jungen Theater Göttingen engagiert. Inzwischen arbeitet er als freier Autor und Schauspieler in Zürich und ist Sänger bei A Bang And A Whimper. Bekannt wurde Daniel Mezger vor allem als Dramatiker. 2007 erhielt er von »Theater heute« eine Nominierung zum Nachwuchsdramatiker des Jahres und gewann 2010 mit »Findlinge« den Preis für das Schreiben von Theaterstücken der Schweizerischen Autorengesellschaft. Sein Roman »Land spielen« erschien 2012 bei salis und wird fleißig gelesen, besprochen und gelobt und manchmal sogar ausgezeichnet.
Alle Tage
Wenn jemand mich nach meinem Lieblingsbuch befragt, dann nenne ich es. Wenn jemand einen Buchtipp haben will, dann nenne ich es. Wenn jemand aus Versehen Geburtstag hat und ich habe kein Geschenk, dann nehme ich es aus dem Regal, verschenke es und kaufe es nach.
Autorin: Terézia Mora
Slapstick oder Nie wieder einsam
Kurt Vonnegut hat mir die Welt erklärt, bevor ich wusste, dass da Erklärungsbedarf ist. Ich hatte sein Gesamtwerk gelesen, dann wurden plötzlich immer mehr und mehr seiner Texte übersetzt, worauf ich merken musste: Ich habe nicht annähernd das Gesamtwerk gelesen. Was mich an den Büchern neben vielem anderen beeindruckt: Wie leicht und spielend der Autor selbst sowohl in die Handlung eingebettet ist als auch außen vor bleibt. Und der Humor. Und dass ich bei ihm sogar Science Fiction mag, womit ich sonst nichts anfangen kann. Und: Dass es eine Lösung gibt zum Beispiel für das Problem der Einsamkeit. Welche? Hier nachlesen: Kurt Vonnegut, Slapstick oder nie wieder einsam.
Autor: Kurt Vonnegut
Der Wettermacher
Fünf Bücher sind nicht besonders viel. Aber eins davon muss unbedingt Der Wettermacher sein. Ein überbordendes, verspieltes Buch. Extrem lustig in seinen wilden Theorien. Und extrem schön im sich überschlagenden Stil. Ein Buch, das mir gezeigt hat, dass Texte mehr können als bloß Handlungsschritte zu erklären. Und dass Stil mehr ist als bloße Verzierung. Denn auch der Stil erzählt in diesem Buch.
Autor: Peter Weber
Kindergeschichten
Das Buch liegt bald seit Jahrzehnten neben meinem Bett (das in derselben Zeit deutlich öfters umgezogen ist). Sehr oft schon habe ich wem daraus vorgelesen. Sehr selten Kindern. Die Geschichten trösten. Wahrscheinlich, weil sie so traurig sind.
Autor: Peter Bichsel
Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal
Es gibt da dieses Buch. Von Jean Paul. Jean Paul fand ich schon immer gut, denn er hat am selben Tag wie ich Geburtstag. Ja, das weiß ich. Und ich weiß, dass es in dem Buch einen Mensch namens Maria Wutz gibt. Und der soll, wenn ich mich recht erinnere, so arm sein, dass er sich die Bücher, die er lesen will, selber erfinden muss. So ungefähr ist das zumindest. Denn ich habe das Buch nie gelesen. Aber ich liebe es sehr. Und ich denke oft an das Buch. Ich kenne es gut, auch wenn das meiste woran ich mich erinnere wohl selbst erfunden ist. Ich denke oft an das Buch, wenn ich mit Leuten über Bücher rede, die ich nicht gelesen habe und von denen ich nicht sicher bin, ob die Leute sie gelesen haben. Wenn ich selber von einem Buch erzähle, dass ich eigentlich gar nicht gelesen habe. Wenn ich an die ungelesenen Bücher denke, deren Inhalt mir völlig klar ist, so dass ich eine extrem positive oder eine ziemlich abschätzige Meinung von diesen Büchern habe. Man kennt eben auch Ungelesenes irgendwie. Und manchmal übertrifft es die Realität. Aber lesen Sie Maria Wutz, es soll ein gutes Buch sein. Ich liebe es! (PS: Ach ja, es ist gerade Jean-Paul-Jahr. Wagner my Ass!)
Autor: Jean Paul