Anna Ermann war lange davon überzeugt, dass der Osterhase nur kommt, wenn man ihm zuvor eine Löwenzahnsuppe kocht. Inzwischen weiß sie: Dem Osterhasen ist die Art der Suppe völlig wurscht, der frisst alles. Apropos Essen: Die digitale Kreativ-Strategin kann sich problemlos über einen längeren Zeitraum hinweg von Tee und Schokomüsli ernähren. Gummibärchen, Germanistik-Studiengänge und Google+ hält sie hingegen für überbewertet. Sie wurde in Bamberg geboren, war dort aber nie zuhause. Lebt und liebt ihre Heimatstadt Nürnberg, träumt manchmal aber auch von London, Neuseeland und Hollywood, wo der Bestseller, den sie noch nicht geschrieben hat, einmal verfilmt werden soll. In ihrer Freizeit liest sie zu viel und schreibt zu wenig. Und wenn sie schreibt, dann eigentlich nur über Filme anderer Leute (für ein Kinomagazin) oder das Wild Wild Web, in dem sie hauptberuflich (für einen bekannten Spielzeughersteller) ebenso wie privat (z.B. bei Twitter) zuhause ist. Übrigens möchte sie sich dafür entschuldigen, dass aus fünf Büchern irgendwie 18 geworden sind…
Der Herr der Ringe (3 Bände)
Alles andere als originell, ich weiß. Dennoch muss Tolkiens „Herr der Ringe“ in dieser Liste ganz oben stehen, weil es für mich keine universellere und stilistisch besser geschriebene Abenteuergeschichte als diese gibt. Nie in meinem Leben war ich so traurig, die letzte Seite eines Buchs umgeblättert zu haben. Wenn es die einzig wahre Liebe für ein Buch tatsächlich geben sollte, dann ist es diese hier.
Autor: J.R.R. Tolkien. Übersetzerin: Margaret Carroux.
Harry Potter (7 Bände)
Diese „Harry-Potter“-Sache ist wohl so ein Generationsding. Den ersten Band habe ich mit 15 während des Unterrichts heimlich unter der Schulbank gelesen. Den siebten und letzten dann auf Englisch in meiner Volontärsausbildung – wieder heimlich, während die Journalistik-Dozenten Reportage-Techniken predigten. Auf die Eule, die meine Einladung nach Hogwarts bringt, warte ich bis heute.
Autorin: J.K. Rowling. Übersetzer: Klaus Fritz.
Die Brenner-Romane (6 Bände)
„Jetzt ist schon wieder was passiert.“ Dieser charakteristische Satz, mit dem fast alle Brenner-Romane beginnen, ist für mich voller Verheißungen. Sprachwitz, Spannung und Erzählstil, vereint in einer derart perfekten Komposition, dass man als Selbstschreibender eigentlich nur in Ehrfurcht erstarrt den Stift fallen lassen kann. Als Leser hat man mit den Brenner-Krimis von Wolf Haas dagegen vor allem eins: großartige Unterhaltung!
Autor: Wolf Haas
Drachenläufer
„Drachenläufer“ ist eines jener Bücher, von denen ich nichts erwartet, dafür aber alles bekommen habe. Dem Roman ist gelungen, woran unzählige Nachrichtensendungen und Zeitungsberichte zuvor gescheitert waren: mir einen emotionalen Zugang zum Leben der Menschen in Afghanistan zu eröffnen. Völlig unverhofft und ungeplant, dafür mit einer Intensität, die ich seitdem nie wieder in einem Buch gefunden habe. Für diese einmalige Erfahrung werde ich Khaled Hosseini und seinem „Drachenläufer“ ewig dankbar sein.
Autor: Khaled Hosseini. Übersetzer: Angelika Naujokat, Michael Windgassen.
Juliet, Naked
Jeder sollte ein Lieblingsbuch von Nick Hornby haben! Meines ist „Juliet, Naked“ (für „Fever Pitch“ bin ich zu unsportlich und für „High Fidelity“ zu jung). Ein alternder Rockstar, eine Online-Community und eine semiromantische Nicht-Liebesgeschichte – mit „Juliet, Naked“ gibt es endlich meine Popkultur und Lebenswelt im grandios-kuriosen Hornby-Stil. Darauf hatte ich lange gewartet. Danke, Mr. Hornby!
Autor: Nick Hornby