Christina Burkhardt ist Gründerin der SHIFTSCHOOL, Deutschlands erster Akademie für Digitale Transformation. Sie kann an keinem Buchladen vorbeigehen, ohne ein Buch mitzunehmen, auch wenn sie „eigentlich nur mal kurz schauen will“. Der Stapel an Büchern daheim, die sie „unbedingt bald lesen will“, wächst also stetig. Aber da kann sie nun auch wieder nicht so viel dafür, schließlich haben ihre Eltern sie seit ihrer frühesten Kindheit mit so einem „Büchervirus“ infiziert. Eine ihrer schönsten Kindheitserinnerungen ist jedes Weihnachten, wenn sie endlich die neuen Bücher – ihre schönsten Geschenke – auspacken konnte und dann bis tief in die Nacht im Flur auf dem Rücken liegend das erste Buch verschlungen hat – die Füße in die Zwischenräume des warmen Heizkörpers gesteckt und sich sicher, dass das Leben nicht besser werden kann.
When Breath Becomes Air
Dank Bill Gates und seinen „gatesnotes“ bin ich auf dieses wundervolle Buch aufmerksam geworden. Dieses Buch ist gleichzeitig so voller Hoffnung und Tragik, so voller Suche nach wahrer Bedeutung im Leben, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Paul Kalanithi, ein junger Arzt und Neurochirurg auf dem Weg zu einer großen Karriere, der täglich mit den Fragen nach Leben und Tod konfrontiert wird, erhält mit 36 Jahren die Diagnose Krebs – und stirbt 22 Monate später. Während seiner Krankheit schreibt er dieses unglaubliche Buch, seine Biographie, die sich vor allem mit der Frage, was das eigene Leben eigentlich lebenswert macht, beschäftigt. Ein bewegendes Buch einer beeindruckenden Persönlichkeit mit großartiger Beobachtungsgabe und einem großen Talent für Sprache.
Autor: Paul Kalanithi
Becoming
Obwohl die Biografie von Michelle Obama gut 500 Seiten hat, habe ich sie fast an einem Stück gelesen, so sehr hat mich das Buch fasziniert – und deshalb habe ich es auch all meinen Freundinnen unter den Weihnachtsbaum gelegt. 😊 Die ehrliche und unaufgeregte Art, wie sie ihre Kindheit, den positiven Einfluss ihrer Eltern, der das Fundament ihres Lebens bildet, ihre Suche nach sich selbst und die Jahre als First Lady beschreibt, finde ich sehr beeindruckend. Sollte ich das Buch in einem Satz beschreiben, geht es vor allem um die fundamentale Frage, wer wir sind – und wer wir werden möchten. Und wer fragt sich das nicht immer wieder?
Autorin: Michelle Obama
Auch erwähnt von: Anna-Lena Müller
Was wichtig ist – Vom Nutzen des Scheiterns und der Kraft der Fantasie
Ich bin ein großer Harry-Potter-Fan. Und ein noch größerer Fan von J.K. Rowling. Zum Glück bin ich durch Zufall letztes Jahr auf das kleine Büchlein „Was wichtig ist“ gestoßen, die Niederschrift ihrer Abschlussrede an der Harvard University. Mich fasziniert ihr Lebensweg, ihr Humor, ihre Bereitschaft, Risiken einzugehen und ein Scheitern in Kauf zu nehmen. Vor allem aber begeistert mich ihr unbändiger Glaube an die Kraft unserer Fantasie. Und genau darum geht es in diesem bezaubernden kleinen Buch und in ihrer Rede: Um Mut, um Empathie, um Scheitern – und um Kreativität.
Autorin: J.K. Rowling. Illustrator: Joel Holland. Übersetzer: Klaus Fritz
The Four Tendencies
Auf dem Cover des Buchs steht: „The Four Tendencies will immediately improve every area of your life.” Nun bin ich bei solchen Aussagen generell eher skeptisch. In diesem Fall kann ich aber tatsächlich behaupten, dass es wirklich eines dieser Bücher ist, dass einem die Augen öffnet und Antworten auf Fragen gibt, die man sich – bewusst oder unterbewusst – sicher schon mal gestellt hat. Gretchen Rubin gibt mit „Four Tendencies“ die entscheidende Antwort auf die scheinbar einfache Frage: „Wie reagiere ich auf Erwartungen?“ Dabei identifiziert sie vier generelle Typen – abhängig davon, wie wir auf unsere inneren Erwartungen und die Erwartungen von außen an uns reagieren: 1. Die Disziplinierten 2. Die Hinterfragenden 3. Die Rebellen 4. Die Pflichtbewussten. In ihrem Buch liefert sie spannende Beschreibungen aller vier Typen, welche Schwierigkeiten sie untereinander haben und wie man damit umgehen kann. Dieses Buch kann Ehen retten – und Gründerpaare, weil es einem plötzlich wie Schuppen von den Augen fällt, warum man sich selbst und andere sich so verhalten, wie sie es eben tun. Und ich weiß, wovon ich spreche… Schließlich teile ich als „Pflichtbewusste“ mit einem „Hinterfragenden“ Firma und auch noch Bett, wie man so schön sagt. 😉
Autorin: Gretchen Rubin
Unfinished Business
Dieses Buch wurde mir vor ein paar Monaten von meiner lieben Freundin Tina empfohlen, als wir mal wieder ein längeres Gespräch über Beziehungen, Arbeit und Karriere, Kinder und die Frage, wie man alles in Balance halten kann, hatten. Und ich bin ihr sehr dankbar für die Empfehlung. Denn in diesem Buch erzählt Anne-Marie Slaughter zum einen ihre eigene Geschichte: Die einer Princeton Professorin und Dekanin, die zwei Jahre im Außenministerium unter Hillary Clinton den Planungsstab leitete und dafür alleine nach Washington zog, während ihr Mann mit den zwei Söhnen zu Hause in der gewohnten Umgebung blieb und sie für die Wochenenden immer zurückflog. Nach zwei Jahren kehrt sie als Professorin nach Princeton zurück, weil ihr Sohn sie dringend braucht. Obwohl sie auch dort wieder Vollzeit arbeitete, galt sie für viele als „Verräterin“ an „we can have it all“. In ihrem Buch schildert sie ihre Erfahrungen und zeigt viele spannende und kluge Aspekte – illustriert mit vielen Beispielen – zur Vereinbarkeitsdebatte und vielen „Halbwahrheiten“, wie sie es nennt, auf. Ich finde ihre Gedanken zum Thema „care-Arbeit“ und der Wertschätzung, die sie in unserer Gesellschaft, in der bezahlte Arbeit viel mehr zählt, nicht erhält, sehr spannend und wichtig.
Autorin: Anne-Marie Slaughter
