Katja Büllmann ist eine freie Reisejournalistin, Buchautorin und Globetrotterin, die in der Regel lieber reist als anzukommen – es sei denn in Süditalien, wo man besser isst und trinkt als anderswo auf der Welt, wo Herzlichkeit, Offenheit und Gastfreundschaft keine hohlen Floskeln sind und wo jeder nach seiner Facon glücklich werden kann. Sie schreibt bei Malik/Piper über Frauen und lebensverändernde Reisen und veröffentlichte zuletzt im Corso Verlag eine Portraitsammlung aus ihrer neuen Heimat: „Apulien. Typen, Träumer, Lebenskünstler. Land und Menschen an einem Rande Europas“.
Spuren
Die Frau, die mit vier wilden Kamelen und einem Hund die australische Wüste durchquerte, beeindruckte mich schon als junges Mädchen. Kaum erwachsen bin ich ihr nachgereist, einmal um die halbe Welt. Im Greyhound-Bus auf Davidsons Spuren: Die Extreme habe ich mir erspart, doch ein Stück ihres Himmels habe ich gesehen.
Autor: Robyn Davidson
Königinnen
Sie war ihrer Zeit weit voraus: Gegen den Klassiker kommt ein ganzes Heer von Chick-Literatinnen nicht an! Ein Buch zum Behalten und immer-wieder-Lesen: Meins hat schon eine Handvoll Umzüge mitgemacht und steht jetzt, als eines von wenigen “geretteten” deutschen Büchern, in Apulien. Durchblättern ist wie Familien-Fotoalben-Gucken: herrlich nostalgisch…
Autorin: Elke Naters
Garp und wie er die Welt sah
Eine fantastische Geschichte, die ein bisschen was von allem hat, oder, mit den Worten von Garp: „Das Leben ist eine verbotene Seifenoper.“ Mal urkomisch, mal todtraurig und immer irgendwie skurril. Wie nah die grotesken Erzählstränge dem wahren Leben sind, bemerkt man erst mit den Lebensjahren, was die Geschichte insgesamt noch wertvoller macht.
Autor: John Irving. Übersetzer: Jürgen Abel.
Einfach losfahren
Der italienische Bestsellerautor war so etwas wie eine „Zufallsbekanntschaft“ und ist über eine Handvoll weiterer Titel inzwischen fast zum Freund geworden. Der ungeschlagene Klassiker bleibt „Einfach losfahren“. Ein Sehnsuchtsroman, der nicht süßlich wird, auch wenn das Happy End irgendwann vorhersehbar ist. Was alles passieren muss, dass es dazu kommt, hat viel vom echten Leben: Ein Plädoyer dafür, dass es sich für die wirklich wichtigen Dinge zu kämpfen lohnt.
Autor: Fabio Volo
Schmetterling und Taucherglocke
Einer der wenigen Fälle, in dem mich der Film auf das Buch brachte und nicht umgekehrt, sind die “Morsezeichen aus der Hölle” des ehemaligen ELLE-Chefredakteurs Bauby, der aufgrund eines Infarkts vollständig gelähmt ins Krankenhaus eingeliefert wird und sich fortan nur mehr per Augenzwinkern verständigen kann. Das Buch, das er in einem letzten Kraftakt mit Hilfe einer Übersetzerin produzierte, ist todtraurig; dabei von bestechender Intelligenz, zynisch und bitter, sanft und hochemotional. Reset für verschobene Wertigkeiten, Einbahnstraßen des Lebens und falsche Freunde: Nach “Schmetterling und Taucherglocke” will man nichts als ein besserer Mensch werden und … leben!
Autor: Jean-Dominique Bauby. Übersetzerin: Uli Aumüller.