Ilma Rakusa, 1946 geboren, studierte Slawistik und Romanistik in Zürich, Paris und St. Petersburg. Sie lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin und Publizistin in Zürich. Für ihre Gedichte, Erzählungen und Essays wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1998) und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (2003) sowie für „Mehr Meer. Erinnerungspassagen“ mit dem Schweizer Buchpreis (2009).
Tausendundeine Nacht
Diese Sammlung von Märchen, Parabeln, Novellen aus dem Orient hat mir vorgeführt, wie berückend Erzählen sein kann, wie sinnlich und weise, wie spannend und schön, wie zeitlos und genau.
Übersetzerin: Claudia Ott.
Der Idiot
Vor allem der Held des Romans hat es mir angetan, Fürst Myschkin, eine der sanftmütigsten Figuren der Weltliteratur, die durch ihr Gottesnarrentum alles um sich herum verwandelt. Das ist Liebe pur, in einer von Geld, Ranküne und Machtstreben besessenen russischen Gesellschaft, die von heute sein könnte.
Autor: Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Übersetzerin: Swetlana Geier.
Garten, Asche
Das ist einer der berührendsten Entwicklungsromane der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: er spannt den Bogen vom Paradies der Kindheit zur Asche von Auschwitz und beweist auf jeder Seite, dass Kunst dem Vergessen zu trotzen vermag.
Autor: Danilo Kiš
Alfabet/Alphabet
Wenn es eine lyrische Weltbeschreibung gibt, dann diese: sie tastet sich alphabetisch, mit behutsamer Ruhe an die Dinge heran, indem sie einen immer breiteren Fächer von Phänomenen erfasst. Benennung ist hier Beschwörung, Gesang, eine Feier der Schöpfung.
Autor: Inger Christensen. Übersetzer: Hanns Grössel.
Stilleben
Diese Prosa erscheint mir wie eine Wundertüte: jeder Satz hält schwindelerregende Überraschungen bereit, man liest und kommt aus dem Staunen nicht heraus, betört vom Bilderreichtum und rhythmischen Sog der Sprache.
Autor: Friederike Mayröcke