Don Dahlmann macht seit einigen Jahren Sachen im Internet treibt sich aber auch an Rennstrecken herum. Er hat aber trotzdem nicht die Lust an auf Papier gedruckten Dingen verloren. Dazu zählen in letzter Zeit eher Sachbücher und Bildbände, denn Romane landen dann doch auf dem iPad oder dem Kindle. Also hat er von ein paar alten Büchern den Staub weggeblasen und seine Lieblingsbücher rausgesucht.
Wendekreis des Steinbocks
Eines der Bücher, die ich immer wieder aus dem Schrank ziehe. Kaum eins hat mich in meiner Jugend mehr beeindruckt, als dieses. Die Beschreibungen Millers aus der Unterschicht in New York, von absurden Jobs, von feiernden Iren, vom Kampf, von Hoffnungen und dem Wissen, immer unten bleiben zu müssen sind heute vermutlich genauso zutreffend, wie in den 30er Jahren.
Autor: Henry Miller. Übersetzer: Kurt Wagenseil.
Die Groucho – Letters. Briefe von und an Groucho Marx.
Hausgott Nummer Zwo. Der Humor des Marx Brothers wird gerne als „anarchisch“ beschrieben, die lauten Filme voller platter und manchmal böser Witze sind aber nur die eine Seite. In seinen Briefen kommt ein ganz anderer Groucho Marx zum Vorschein, ein teilweise bescheidener Mensch, dessen Humor viel feiner ist, als man das vielleicht dachte. Zu dem teilweise großartige Briefwechsel mit Literaten und Künstler.
Autor: Groucho Marx. Herausgeber: Alain Wilcock
Aufstieg und Fall der großen Mächte: Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt von 1500 bis 2000
Während meines Studiums stolperte ich das erste Mal über dieses Buch, das mir mehr über die Welt und deren Zusammenhänge erklärt hat, als mancher Professor. Kennedy beschreibt die Entwicklung von Gesellschaften und zieht Parallelen, warum sie am Ende doch gescheitert sind. Erstaunlicherweise ähneln sich die Gründe oft, eigentlich ein Lehrbuch dafür, wie man es besser machen könnte. Doch ein Vergleich mit der heutigen Zeit zeigt, dass man eben doch immer noch zu wenig gelernt hat.
Autor: Paul Kennedy. Übersetzerin: Catharina Jurisch.
Die Fackel im Ohr: Lebensgeschichte 1921 – 1931
Hausgott Nummer Drei. Gerade der mittlere Teil seiner Lebensgeschichte liest sie teilweise wie ein Roman. An Canetti mag ich die klare, analytische Sprache und die scheinbar minutiöse Erinnerung an seine Jugend. Ich hab ja schon Probleme mich an Dinge zu erinnern, die zwei Jahre her sind. Seine Theorie über Massenbewegungen kann man hier auch in seinen Anfängen lesen.
Autor: Elias Canetti
Die Tigerin. Eine absonderliche Liebesgeschichte.
Das Buch steht eher als Beispiel für alles, was Walter Serner geschrieben hat. Seine ultrakurzen Kriminalgeschichten beleuchten immer nur eine kurze Szene, eine Begegnung oder ein Verbrechen und alles spielt im Berlin der 20er Jahre. Serner war einer der Mitverfasser es Dadaistischen Manifests „Letzte Lockerung manifest dada“, was man teilweise stilistisch in seinen Büchern noch ein wenig lesen kann.
Autor: Walter Serner