Martin Schäuble ist ein Autor und Sozialforscher, der sich für das Radikale interessiert. Regelmässig bereist er für seine Recherchen den Nahen Osten, um dort das Spannungsfeld Politik, Kultur und Religion aus direkter Nähe zu beobachten und es so besser zu verstehen. Vor diesem Hintergrund entstand auch sein neues Buch „Black Box Dschihad“ (Hanser), eine Doppelbiografie zweier jugendlicher Dschihadisten, deren Gemeinsamkeiten erst auf den zweiten Blick sichtbar werden. Die Recherche zum Buch diente auch als Grundlage für seine Promotion.
Tim & Struppi 19. Tim in Tibet
Mit Tim und Struppi fing alles an, damals in einer kleinen Bibliothek meines Heimatstädtchens. Ich holte mir wöchentlich ein Comic, meine Schwester lieh sich drei dicke Romane aus – und sie war vor mir fertig! Doch das Abenteuer Lesen begann bei mir mit den Sprechblasen in Hergés Zeichnungen. „Tim in Tibet“ entdeckte ich weit über zwei Jahrzehnte später auf einer Reise mit meiner Frau nach Nordindien bei den Exil-Tibetern wieder.
Autoren: Hergé, Georges Remi.
Fahrenheit 451
Weit nach Kinderzeiten verschlang ich die düsteren Prognosen von George Orwell, Aldous Huxley und schließlich Ray Bradbury. Der tapfere Feuerwehrmann aus Fahrenheit 451, der Bücher lieber sammelt statt sie zu verbrennen, inspirierte mich auch für einen Roman, der noch in Arbeit ist. Und ich hoffe doch, das Manuskript zu veröffentlichen, bevor die Feuerwehr anrückt und Guy Montags alte Kollegen vor meiner Tür stehen.
Autor: Ray Bradbury. Übersetzer: Brian W. Aldiss.
Schwarz auf weiß
Pete Dexter verwirrt mich bis heute: Zwei Journalisten recherchieren und wollen erklären, ob ein Inhaftierter in der Todeszelle womöglich unschuldig ist. Hautnah begleitet man die Suche nach der Wahrheit durch Städte und Sümpfe. Bei der ersten Lektüre vor Jahren, ich war selbst erst Journalist geworden, begeisterte mich die Ausdauer der Protagonisten. Nun, erneut gelesen, finde ich die Recherche der zwei Männer mehr als fragwürdig, denn sie ist ohne Skrupel den anderen und sich selbst gegenüber.
Autor: Pete Dexter
Der Alchimist
Ein romantisches Märchen – zugegeben, aber zur richtigen Zeit gelesen, ein Trostspender. Auch das darf ein Buch mal sein. Santiago geht auf Reisen und ich begleitete ihn sehr gerne dabei. Die mir sympathische Botschaft ist doch bei vielen dieser Bücher ähnlich: Der Weg ist das Ziel. Ebenso lehrreiche Lesereisen unternahm ich mit Ilija Trojanow (Der Weltensammler), denn reisen macht süchtig. Gut, dass so viele Autoren dazu einladen.
Autor: Paulo Coelho. Übersetzerin: Cordula Swoboda Herzog.
Winter’s Bone
Zugegeben war ich von Cormac McCarthy’s „The road“ so fasziniert, dass ich gleich Bücher im Original weiterlesen wollte. Doch Daniel Woodrell forderte meine Englischkenntnisse heraus, zumal bei den bildreichen Beschreibungen der Natur. Die Geschichte bleibt sicher auch in der Übersetzung spannend: Eine junge Frau lebt abgeschieden in den Wäldern und muss den Tod ihres Vaters aufklären. Das Porträt eines mir so nicht bekannten Nordamerikas, das ich mir bisher eher über Tom Wolfe und T.C. Boyle erschloss.
Autor: Daniel Woodrell
Bild: Britt Ziolkowski