Katharina Bachman wanderte vor über zehn Jahren aus Deutschland aus. Die ersten sechs Jahre ihres Globetrotter-Lebens verbrachte die Schriftstellerin in Malaysia. Dort lebte und arbeitete sie in der Hauptstadt Kuala Lumpur und war bis Ende 2005 Chefredakteurin eines deutschsprachigen Magazins. Seit 2006 lebt sie in Dubai. Als Romanautorin trat Katharina Bachman erstmals 1985 mit dem Werk „Der Zeitzug“ in Erscheinung. Mit diesem Romandebüt erregte die junge Autorin viel Aufmerksamkeit, da sie in der Story schon damals die Mauer fallen ließ. Erst zehn Jahre später folgte ihr zweiter Roman, „DEADLINE: Es gibt Entdeckungen, über die man ewig schweigen sollte!„, der demnächst verfilmt wird. Als Hommage an ihre geliebte „fremde Heimat“ Malaysia, verfasste sie 2009 das Buch „Nix wie weg … Von Fernweh und Wehen in der Ferne„, eine heitere wie informative Lektüre über das Auswandern.

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Die Triffids

Die TriffidsMein unangefochtenes Lieblingsbuch! In dieser beinahe erschreckend realistisch geschilderten Story „überlegt“ Wyndham, in der Figur des William Mason, welche Folgen es hätte, wenn die Menschheit durch ein vermeintliches Himmelsspektakel, blind geworden wäre: Mason verflucht seinen Arbeitsunfall, der ihm vorübergehend das Augenlicht raubt. Dadurch entgeht ihm ein einmaliges, kosmisches Schauspiel: Die Erde gerät in den Schweif eines Kometen. Zum Entzücken vieler Milliarden Zuschauer, färbt sich der Nachthimmel grün. Stunden später sind all diese Menschen blind. Wyndham beschreibt ausgezeichnet, wie subtil das Ende der Zivilisation daherkommen kann, und wie schnell sich Imperialismus wieder neu formatiert. Noch bevor der Leser das Desaster begreift, ist er schon mitten in dieser raffiniert inszenierten Story. Denn, Mason, den sein Augenverband vor dem Unglück rettete, findet sich im Londoner Chaos wieder. Seine Stadt ist ein Ort der Hilflosen geworden, und Rettung schier aussichtslos, da sich weltweit dieselbe Tragödie abspielt. Die Menschen sterben an Hunger, aus Verzweiflung, bei Unfällen – und durch die fiesen Triffids …

Dieses Buch habe ich vor fast 30 Jahren von einer Kollegin geschenkt bekommen. Ich besitze sogar noch eine Ausgabe von 1988, ein richtig tolles Hardcover-Buch, damals im „Verlag Das Beste“ erschienen. Das Buch wurde übrigens 1962 verfilmt: In Deutschland unter dem Titel „Blumen des Schreckens“ bekannt.

Ersterscheinung: 1951, Original-Titel: „The Day Of The Triffids“
Deutsche Übersetzung: „Die Triffids“, 1955

Autor: John Wyndham

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Wer stirbt schon gerne unter Palmen …(1. Teil: Der Vater, 2. Teil: Der Sohn)

Wer stirbt schon gerne unter PalmenDieses Buch muss ich unbedingt erwähnen. Es war sozusagen mein Lesestart, einer meiner ersten Romane (Band 1), die ich ernsthaft gelesen habe. Ich war vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt. Fünfzehn Jahre später habe ich beide Teile noch einmal gelesen und war ebenso fasziniert, wie beim ersten Mal. Gosh, habe ich damals geheult. Mich faszinierte, dass es möglich ist, in einem „simplen“ Roman ein komplettes, kompliziertes Leben mit all’ seinen Höhen und Tiefen, Freuden und Tiefschlägen, das Sterben und Weiterleben (Band 2: Der Sohn) aufzuzeigen: Der deutsche Architekt Werner Bäcker, wandert mit seiner Familie nach Auckland aus, und startet auf seiner neuen Jacht in die Südsee. Ein furchtbarer Orkan bereitet der Traumreise ein jähes Ende. Werner, der einzige Überlebende, wird am Strand einer unbewohnten Insel angeschwemmt. Nach und nach beginnt er sein einsames Leben zu akzeptieren, neu zu ordnen und den spärlichen Gegebenheiten anzupassen. Bis eines Tage … Nach einem neuen Sturm, bei dem ein Flugzeug ins Meer stürzt, ist er plötzlich nicht mehr allein. Ein Polizist und eine angebliche Mörderin, retten sich auf seine Insel. Drei Menschen genügen, um aus einem Paradies eine Hölle zu machen.

Autor: Heinz G. Konsalik

Meteor

MeteorAn diesem Buch haben mich, neben der Story über einen Meteor, der seit ewigen Zeiten in der Arktis sein Dasein fristet und dann entdeckt wird, die bösen politischen Machtspielchen und Intrigen fasziniert. Der reale politische Alltag erschien mir hinterher, wie eine lauwarme Debatte auf einer Mitgliederversammlung irgendeiner Kleingartenkolonie, wahrscheinlich namens „Honigbrumm“ oder so ähnlich. „Meteor“ ist meine Nummer Eins, aller bisher erschienenen Dan Brown Bücher; auch wenn manche Kritiker das Gegenteil kundtun, wie beispielsweise: »Ein Buch, das wir Leser nicht unbedingt gebraucht hätten.« Wer einmal hinter die Kulissen der Politik schauen will, ist mit „Meteor“ bestens bedient. Natürlich nur in diesem Roman ; -) Denn der ungewöhnlich große Meteor scheint eine außerirdische Lebensform zu beherbergen. Deshalb reist eine Mitarbeiterin des Geheimdienstes, im Auftrag des US-Präsidenten, zum Fundort. Doch im Hintergrund gibt es eine Macht, die die bahnbrechende Entdeckung unter allen Umständen unter Verschluss halten will. Sie ist sogar bereit, dafür zu töten.

Ersterscheinung: 2001, Original-Titel: „Deception Point“
Deutsche Übersetzung: „Meteor“, 2003

Autor: Dan Brown. Übersetzer: Peter A. Schmidt.

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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

TimelineWie so oft, hat Michael Crichton in diesem Buch, ein faszinierendes wie aktuelles (und mein Lieblings-) Thema gewählt. Die Quantenteleportation von Elementarteilchen! Einverstanden, das ist nichts Neus. Wissenschaftlern ist das im Labor ja schon gelungen. Mister Spock lässt grüßen. Fertigmachen zum „beamen“.

Allerdings steht in „Timeline“ der Umgang mit der Technik nicht so sehr im Vordergrund, sondern vielmehr die Frage, ob sich Geschichte tatsächlich so abgespielt hat, wie sie in unseren Geschichtsbücher dargestellt wird. Die Mediävistik, also die „Wissenschaft über Mittelalter“, musste nämlich einige Revisionen an ihrem Geschichtsbild vornehmen. Und zwar weil das Mittelalter nicht ausschließlich die „dunkle Zeit“ war, für die es immer gehalten wurde. Das ist für mich das reizvolle an diesem Buch. Natürlich geht es bei solchen Erfindungen, wie könnte es auch anders sein, um Geld, viel Geld: Denn, nachdem es einem amerikanischen Konzern gelungen ist, Menschen durch Wurmlöcher in parallele Universen zu befördern, werden authentisch, historisch-korrekte Freizeitparks gebaut. Der Konzernchef, ein skrupelloser Mensch, will nämlich mit Hilfe dieser neuen Technologie, also mit Ausflügen in die Vergangenheit, Milliarden verdienen.

Autor: Michael Crichton. Übersetzer: Klaus Berr.

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Daughter Of The East: An Autobiography

Daughter of the EastBenazir Bhutto, geboren am 21. Juni 1953: Was für eine bemerkenswerte Frau! Was für ein eindrucksvolles Leben! Für mich eine der mutigsten Frauen unserer Zeit. Dieses Buch erzählt vom Kampf einer Frau, die gegen das schlimmste Despoten-Regime der Welt gekämpft hat. Einem Regime, dem sie barfuß, aber mit erhobenem Haupt entgegengetreten ist. Sie gewann diesen Kampf, mit Hilfe der Armen und engagierten Menschen in Pakistan. Benazirs Story vermittelte mir Einblicke in das politische Umfeld in Pakistan. Es liefert ungeschönte Hintergründe für den internationalen Terrorismus, und wie dieses Zeitalter des Terrors erreicht wurde. Eine wirklich wichtige Lektüre für unsere Zeit.

Benazir Bhutto ist die Tochter des ehemaligen Pakistanischen Premierministers, Zulfikar Ali Bhutto, der von Präsident Mohammed Zia ul-Haq 1979 hingerichtet wurde. Nach seinem Tod erbte Benazir die Führung der Pakistanischen Volkspartei, die größte und mächtigste Gruppe im Land. 1981 wurde sie selbst verhaftet und verbrachte drei Monate in Einzelhaft. Nach ihrer Freilassung ging sie nach England und lebte dort im Exil. 1985 kehrte sie nach Pakistan zurück, um ihren jüngeren Bruder, Shahnawaz, zu beerdigen, der unter mysteriösen Umständen in Südfrankreich ums Leben gekommen war. Hunderttausende säumten die Straßen, um sie zu begrüßen. Aber die furchtlose Frau hatte noch mehr im Gepäck: Sie rief zum Sturz des Regimes von Präsident Zia auf. Wieder wurde sie verhaftet und wieder wurde sie freigelassen. In diesem Buch erzählt Benazir Bhutto nicht nur die beeindruckende, wahre Geschichte jener Jahre und erklärt, warum dies alles zu ihrer persönlichen Tragödie geworden ist; sie erzählt auch, weshalb sie den „eisernen Mantel“ ihres Vaters angezogen hat – und damit die ganze Welt in Erstaunen versetzte.

Das Buch endet mit einem Zitat von Martin Luther King: „Our lives begin to end the day we remain silent on things that matter“. (Unser Leben endet an dem Tag, an dem wir beginnen, über wichtige Dinge zu schweigen.“) Am 27. Dezember 2007, nur zwei Wochen vor den geplanten Parlamentswahlen, wurde Benazir Bhutto durch ein Attentat getötet. Ihre Botschaften müssen weiterleben.

Autorin: Benazir Bhutto

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