Nach Abschluss eines ausgiebigen Studiums der Soziologie war Anke Fitz als Kundenberaterin in der Werbung tätig. Irgendwann merkte sie jedoch, dass ihr Schreiben mehr lag als sich tagaus tagein am Telefon anbrüllen zu lassen. Jetzt arbeitet sie freiberuflich als Texterin und adaptiert vor allem Kampagnen großer Markenhersteller für den deutschen Markt. Sie twittert unter @litchi7 (das Pseudonym ist ihr immer noch peinlich) und führt in absolut willkürlichen Abständen ihr Blog bananaskirt chronicles (man sieht, mit Namensfindung tut sie sich immer schwer). In ihrer Freizeit lauert sie Pärchen im Partnerlook auf.
Jane Eyre
Das Buch wird nie alt und hat einfach alles – großartige Sprache, Sozialkritik, einen alten Landsitz, knarrende Dielen, flackernde Kerzen (davon reichlich), die leidenschaftliche Liebe zwischen dem dunkel-charismatischen Hausherrn und der etwas unscheinbaren Gouvernante sowie ein furchtbares, dunkles Geheimnis.
Ich hab’s schon so oft gelesen, verschiedenen Hörbuchfassungen gelauscht und Verfilmungen gesehen – trotzdem fasziniert mich die Geschichte immer wieder. (Außerdem verliebe ich mich natürlich jedes Mal wieder ein bisschen in Mr. Rochester.) Wer’s kann, sollte es auf jeden Fall im englischen Original lesen.
Autorin: Charlotte Brontë. Herausgeber, Einleitung: Stevie Davies. Illustratorin: Coralie Bickford-Smith.
Hundsköpfe
In Ansätzen finde ich in diesem Buch meine eigene, wahnsinnige Verwandtschaft wieder, deshalb habe ich mich dieser Familiensaga wohl schon nach den ersten Seiten so verbunden gefühlt. Protagonist Asger Eriksson versucht ein Kindheitstrauma zu verarbeiten und setzt nach und nach die teilweise wahnsinnig komische, aber auch tragische Geschichte seiner rauen, aber meist herzlichen Sippe zusammen.
Autor: Morten Ramsland. Übersetzer: Ulrich Sonnenberg.
Stadt der Diebe
Zugegeben, als ich die Inhaltsangabe las, war ich eingeschüchtert. „Leningrad, Kriegswinter 1942…“ – das klingt nicht gerade nach Gute Laune-Unterhaltung. Zum Glück habe ich es doch gewagt, denn es ist eines der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren in der Hand hielt. Wie der junge Lew und der schlitzohrige Deserteur Kolja versuchen, 12 Eier für eine Hochzeitstorte aufzutreiben, um ihr Leben zu retten und wem sie auf ihrer Odyssee bei dieser eigentlich aussichtslosen Mission begegnen, liest sich spannend, entsetzlich, todtraurig, aber immer originell und warmherzig.
Autor: David Benioff. Übersetzerin: Ursula-Maria Mössner.
Gott schütze dieses Haus
Der erste Inspektor Lynley-Krimi steht hier eigentlich nur stellvertretend für die ganze Reihe. Elizabeth George ist nicht einfach eine gute Kriminalromanschreiberin, sondern eine großartige Autorin. Lynley/Havers – er Inspektor adliger Abstammung, der eigentlich gar nicht arbeiten müsste, sie eigensinnige aber brilliante Polizistin mit einer Vorliebe für Jogginghosen und Junkfood, sind mein absolutes Lieblingsermittlerduo. Elizabeth George konstruiert ihre Fälle nicht nach „Egal ob es logisch schlüssig ist, Hauptsache Blut spritzt und Knochen fliegen“-Effekthascherei, sondern mit Liebe zum Detail und großem Verständnis für menschliche Abgründe.
Autorin: Elizabeth George. Übersetzerin: Mechtild Sandberg-Ciletti.
Miss Dahl’s Volouptous Delights
Eine Warnung – bevor man einen Blick in dieses Buch wirft, sollte man wenigstens ein trockenes Brötchen im Magen haben, sonst könnte es in der Küche zu unschönen Übersprungshandlungen kommen. Eine Rezeptsammlung mit traumhaften Bildern und gleichzeitig ein Buch, in dem man einfach gerne liest. Sophie Dahl erzählt unterhaltsam, elegant und mit Humor über ihre Kindheit, ihren Großvater (den fantastischen Roald Dahl), ihre Zeit als Supermodel jenseits aller Idealmaße und vor allem – über das Kochen. Und das kann sie wirklich gut.
Autorin: Sophie Dahl. Fotograf: Jan Baldwin.